Die Kunst Mauersegler gezielt anzusiedeln!
  Die Ansiedlung von Mauerseglern ist eine Kunst, über die es unterschiedliche Theorien gibt. Vielfach gelingt die Ansiedlung und manchmal gelingt sie nicht. Viele Faktoren spielen eine Rolle und oft gibt es keine Antworten für ein Scheitern. Eine gute Beobachtungsgabe und viel Geduld sind gefragt. Mauersegler sind wie alle Lebewesen Individuen und lassen sich nur schwer in Kategorien einordnen.

In meiner Kolonie hat es 3 Jahre gedauert, bis sich der erste Bruterfolg eingestellt hat.
Das ist übrigens normal. Die Erklärung dafür ist: die Jungvögel werden erst am Ende des 2. Jahres geschlechtsreif. Während die Brutvögel mit angestammtem Brutplatz Anfang Mai in unsere Städte kommen, kommen die 1- 3-jährigen Jungvögel immer erst ein paar Wochen später.
Die sog. Brüter oder brütenden Altvögel (Brutplatzinhaber aus den Vorjahren) nimmt man optisch kaum wahr, da sie rasch mit dem Brutgeschäft beginnen und sich nicht besonders an Flugspielen beteiligen. Die Mitte Mai bis Mitte Juni eintreffenden Jungvögel (noch ohne Brutplatz) schauen sich, obwohl noch nicht geschlechtsreif, vorsorglich schon mal nach Brutmöglichkeiten um, so dass sie in späteren Jahren einen Brutplatz für sich einnehmen können. Man sieht es daran, dass sie teilweise sehr unbeholfen an die Einfluglöcher anfliegen und noch üben müssen, da sie die erste Zeit ihres Lebens nur in der Luft verbracht haben.
Man kann auch oft beobachten, dass sich Jungvögel mit Altvögeln um den Brutplatz streiten. In meiner Kolonie sind mehrere Brutplätze seit Jahren nicht besetzt. Anstatt die freien Niststätten einzunehmen, streiten sich die wohnungslosen Jungvögel lieber mit den Nistplatzbesitzern um den Platz.
Angeblich sind die Mauersegler nistplatztreu (weil die Nistplätze rar sind!) und erst in zweiter Linie partnertreu. Ich hoffe nun seit Jahren auf Einsicht, aber die belegten Niststätten sind offenkundig die begehrtesten. Jahrelang herrschte Stillstand. Nur 5 Paare waren jedes Jahr wiedergekehrt.
Zu meiner großen Freude hat sich die Kolonie in den letzten 3 Jahren deutlich vergrößert. Von Beginn 2002 bis 2020 haben sich nun mehr Brutpaare angesiedelt. Seit letztem Jahr brüten 9 Brutpaare.

Ich empfehle Ihnen auch die folgenden Beiträge von Götz Roder zu lesen.

  Überlegungen zur gewollten Ansiedlung von Mauerseglern Beitrag von Götz Roder
  Götz Roder hat sich seit vielen Jahren mit der Ansiedlung von Mauersegler beschäftigt und überrascht uns mit seinen detaillierten Beobachtungen und Kenntnissen.
  Theorie zur natürlichen Mauersegleransiedlung Beitrag von Götz Roder
  Ich wünsche Ihnen viel Glück und Erfolg!

Die CD zum Ansiedeln von Mauersegleren erhalten Sie hier!

Die Rufe von Mauerseglern (abgespielt von einem CD-Player) ziehen andere Segler magisch an.

 

Mir ist 2005
mit Hilfe der CD von Erich Kaiser
die erfolgreiche Ansiedlung mehrerer Seglerpaare gelungen.

Ob es allein an dem Abspielen der Rufe
von der CD gelegen hat, kann ich allerdings
nicht sagen.

Es ist eine Möglichkeit!

CD bestellen: http://www.ample.de/Mauersegler.html

 

  Abdruck des Begleittextes der Mauersegler-CD
 

Erich Kaiser
Mauersegler
Mauersegler gezielt ansiedeln

Text: Erich Kaiser, Andreas Schulze
Tonaufnahmen: Erich Kaiser

Dem Mauersegler fehlt es vielerorts an geeigneten Nistplätzen. Da er neue Brutmöglichkeiten nur schwer findet, wurden bisher auch Nistkästen von ihm meistens nicht entdeckt. Mit dieser CD lassen sich Mauersegler gezielt anlocken und erfolgreich zum Nisten bringen - das Vorspielen arteigener Antwortrufe bewährte sich in der Praxis mit großem Erfolg!
Der Mauersegler kehrt Ende April oder Anfang Mai aus dem Winterquartier zurück.

Der Autor: Erich Kaiser, Jahrgang 1937, von Beruf Imkermeister, beschäftigt sich seit den 1960-er Jahren mit Mauerseglern und ihrem Schutz. Er ist Autor verschiedener Publikationen zu diesem Thema und Mitbegründer der als gemeinnützig anerkannten Deutschen Gesellschaft für Mauersegler. Die auf der vorliegenden CD enthaltenen Antwortrufe nahm Erich Kaiser in der Nähe von Frankfurt/Main in seinem Haus auf, wo er eine Kolonie aus mehreren Dutzend Brutpaaren ansiedelte.

Mauersegler gezielt ansiedeln
Der Mauersegler (Apus apus) erinnert vom Aussehen her und mit seinem schnellen, oft reißenden Flug an eine Schwalbe, ist jedoch mit den Schwalben nicht näher verwandt. Von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze misst er durchschnittlich 17 Zentimeter, die Flügelspannweite liegt bei ungefähr 40 Zentimetern. Im Unterschied zu den Schwalben besitzt der Mauersegler ein - abgesehen vom hellen Kehlfleck - vollständig dunkles Gefieder, außerdem ist er größer. Seine Nahrung erbeutet er ausschließlich in der Luft: Insekten und kleine Spinnen, die vom Wind und der Thermik oft in beträchtliche Höhen getragen werden.

Zum Brüten bevorzugt der Mauersegler Gebäudenischen hoch über dem Boden, zum Beispiel in Dachstühlen. Das Gelege besteht in der Regel aus 2 bis 3 weißen Eiern, die, im Abstand von jeweils 2 Tagen, überwiegend in der zweiten Maihälfte gelegt werden. Die Brutdauer beträgt 18 bis 25 (im Schnitt 19) Tage, die Nestlingszeit je nach Witterung 38 bis 56 (meist etwa 42) Tage. Mauersegler brüten, wenn sich ihnen die Möglichkeit bietet, in Kolonien aus bis zu mehreren Dutzend Paaren. Anhaltendes Regenwetter kann die Tiere in Schwierigkeiten bringen, weil sie dann nicht mehr ausreichend Nahrung finden. In solchen Fällen kommt es vor, dass die Altvögel in Gegenden mit besserer Witterung ziehen, hunderte Kilometer vom Brutplatz entfernt. Die Jungen verfallen währenddessen in einen starreähnlichen Zustand; ihr Herz schlägt langsamer, und die Körpertemperatur ist herabgesetzt. Rund 2 Wochen können ältere Nestlinge auf diese Weise durchstehen.

Die Lebensbedingungen für den Mauersegler haben sich in den letzten Jahrzehnten spürbar verschlechtert, da beim Abreißen oder Renovieren alter Gebäude viele Brutgelegenheiten verloren gingen. Gebäude neuerer Bauart aber weisen nur selten geeignete Schlupfwinkel auf. Schon lange haben Vogelschützer deshalb versucht, dem Mauersegler mit Nistkästen zu helfen. Auch dort jedoch, wo Nistkästen fachgerecht angebracht wurden, findet der Mauersegler sie meistens nicht: Im Entdecken neuer Brutgelegenheiten tut er sich überaus schwer - Stare und Sperlinge etwa sind in diesem Punkt weitaus findiger.

Wenn er das erste Mal aus Afrika zu uns zurückkommt, ist der junge Mauersegler ein knappes Jahr alt und sucht Anschluss an eine bestehende Kolonie. Ehe der Vogel allerdings einen freien Platz findet oder erkämpfen kann, vergehen bisweilen Jahre. Viele Vögel sind 3, 4 oder 5 Jahre alt, wenn sie zum ersten Mal brüten. In den Morgen- und Abendstunden führen die Nichtbrüter unter den Mauerseglern oft Flugspiele aus und umkreisen in Gruppen aus meistens 10 bis 50 Tieren laut rufend die Gebäude, in denen sich Nistplätze befinden. Die dort brütenden Artgenossen antworten von innen heraus mit so genannten Antwortrufen. Langjährige Untersuchungen in Deutschland und den Niederlanden belegen, dass man Mauersegler gezielt ansiedeln kann, wenn man von einem Tonträger aus Antwortrufe vorspielt. Nichtbrüter werden dann auch auf Nistkästen aufmerksam, die über Jahre hinweg nicht besetzt wurden. Brutvögel hingegen reagieren nicht, denn sie haben ja bereits einen Nistplatz. Mit der vorliegenden CD ist es fortan auch Ihnen möglich, Mauersegler erfolgreich zum Brüten zu bringen.

Bitte beachten Sie dabei folgende Punkte:
Nistkästen für Mauersegler sollten ausschließlich an Gebäuden befestigt werden, weit über dem Boden, nach Möglichkeit mindestens 6 oder 7 Meter hoch. Der Anflug darf nicht durch Bäume behindert sein. An Südseiten sollte man die Kästen nur anbringen, wenn Dachvorsprünge oder Balkone Schutz vor der Sonne bieten, ansonsten ist jede Himmelsrichtung geeignet. Mauersegler-Nistkästen lassen sich auch auf Fensterbrettern befestigen; die betreffenden Fenster dürfen weiterhin wie bisher geöffnet werden. Aussichtslos ist das Anbringen von Kästen nur in kleineren Ortschaften, in denen keine Mauersegler nisten, denn es müssen ja Nichtbrüter in Hörweite vorbeifliegen.

Aus seinem Winterquartier kehrt der Mauersegler Ende April oder Anfang Mai zu uns zurück, um uns in der Regel schon Ende Juli oder Anfang August wieder zu verlassen. Die beste Zeit zum Vorspielen der Antwortrufe ist Anfang Mai bis Anfang Juni. Nichtbrüter, die beispielsweise erst Mitte Juli auf Nistkästen aufmerksam werden, können zwar nicht mehr im selben Jahr nisten, merken sich die Stelle jedoch für das folgende Frühjahr! Grundsätzlich kann man Antwortrufe daher den gesamten Mai, Juni und Juli lang vorspielen.

Die Spieldauer der CD beträgt 73 Minuten und lässt sich über die Wiederholungsfunktion nahezu aller CD-Spieler beliebig ausdehnen. Am sinnvollsten ist es, die Antwortrufe bei schönem Wetter abzuspielen, und zwar in den Morgen- und Abendstunden, besonders zwischen 6 und 8 Uhr und 20 und 21.30 Uhr Sommerzeit. Wichtig ist, dass Schallquelle und Nistkasten nicht zu weit voneinander entfernt liegen. Die schnellsten Erfolge stellen sich ein, wenn der Lautsprecher am oder im Nistkasten angebracht wird. Im Fachhandel gibt es kleine, preiswerte Lautsprecher und geeignete Verlängerungskabel zum Anschließen an jeden CD-Spieler. Sollten Sie keinen CD-Spieler besitzen, genügt es, ein einfaches, tragbares Gerät zu kaufen. (Den CD-Spieler können Sie beispielsweise auch dazu verwenden, um mit dem VOGELSTIMMEN-TRAINER die Gesänge und Rufe von 175 heimischen Vogelarten schneller und einfacher zu bestimmen.)

Die CD sollte stets mit größtmöglicher Lautstärke abgespielt werden, damit auch Mauersegler, die weiter entfernt vorbeifliegen, auf den Kasten aufmerksam werden. Haben sich Mauersegler angesiedelt und mit dem Nestbau begonnen, können Sie das Vorspielen beenden und die Lautsprecher entfernen, es sei denn, Sie wollen weitere Paare anlocken. Da Mauersegler gesellige Tiere sind, sollten Sie spätestens dann, wenn ein Kasten belegt wurde, zusätzliche Kästen anbringen. Ein Mindestabstand ist nicht erforderlich; die Kästen dürfen sich unmittelbar nebeneinander oder übereinander befinden.

CD-Bestellung: Musikverlag Edition Ample         http://www.ample.de/Mauersegler.html

   
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